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Die Bedeutung von CMR für Transportunternehmen – einfach erklärt

Verspätungen durch einen Stau, Unfälle oder der Verlust von Waren kommen häufiger vor, als man denkt und können Transportdienstleister in der Regel teuer zu stehen kommen. Aber: Wer haftet eigentlich für einen Schaden bei einem internationalen Gütertransport? Und was bedeutet CMR in diesem Zusammenhang? Hier haben wir die wichtigsten Informationen für dich zusammengefasst.

Was versteht man unter CMR?

CMR ist die Abkürzung für „Convention relative au Contrat de Transport International de Marchandises par Route“. Ins Deutsche übersetzt, versteht man darunter das „Übereinkommen über den Vertrag der internationalen Beförderung von Gütern auf der Straße“. Diesen Vertrag haben zunächst zehn Länder miteinander geschlossen. Mittlerweile ist er europaweit gültig und auch einige nicht EU-Länder erkennen die Vorgaben zur Haftung im internationalen Güterverkehr an. Ausgangspunkt für die Anfertigung des Vertrages war die Globalisierung und die ungeklärte Frage nach der Schadenshaftung für Transporte im Ausland.

Was regeln die CMR-Vorgaben?

In den 1950er Jahren war also zunächst nicht klar, wer für einen Schaden haftet, wenn es im Ausland beispielsweise zu einem Unfall mit Warenschäden kommt. Ob der deutsche Frachtführer oder der französische Auftraggeber nun für die Kosten aufkommen muss, war von Land zu Land unterschiedlich geregelt und auch vor vielen Gerichten umstritten. 1956 wurde deshalb in Genf der CMR-Vertrag geschlossen.

Das deutsche Handelsgesetzbuch und ähnliche nationale Vorschriften gelten seit dieser Zeit nicht mehr für grenzüberschreitende Transporte, sondern nur für den Frachtverkehr innerhalb des eigenen Landes. Überquert ein beruflich tätiger Frachtführer mit geladener Ware eine Grenze, gelten für ihn die CMR-Regelungen. Darin sind folgende Punkte festgelegt:

  • Pflichten des Absenders und des Frachtführers
  • Haftung im Schadensfall (Verlust und Verspätung)
  • Verjährung
  • Reklamationsfristen

Für wen gelten die CMR-Vorgaben? 

Die CMR-Vorgaben gelten für:

  • grenzüberschreitende Transportfahrten
  • entgeltliche Aufträge
  • den Straßenverkehr (Landtransporte)

Zudem ist ausschlaggebend, dass mindestens einer der Vertragspartner seinen Firmensitz in einem Land hat, das den CMR-Vertrag anerkennt. Oder: Dass die Einhaltung der CMR-Vorgaben vertraglich vereinbart wurde. Für Leichen-, Personen-, Umzugs- und Posttransporte gelten die CMR-Regelungen nicht.

Wie gehören CMR und CMR-Frachtbrief zusammen? 

Als CMR wird die Vereinbarung bezeichnet, die 1956 getroffen wurde. Der CMR-Frachtbrief hingegen ist ein standardisiertes Dokument, das für den internationalen Transport von Waren vorgeschrieben ist. Der CMR-Frachtbrief – auch oft als CMR-Dokument bezeichnet – ist ein Beleg für den Straßentransportvertrag. Der Frachtbrief legt unter anderem den Umfang des Transports und die beteiligten Parteien fest.

Was ist ein CMR-Frachtbrief genau?

Der CMR-Frachtbrief ist ein Dokument, das den Beförderungsvertrag dokumentiert. Er soll das Transportrisiko mindern und dient als Informations- und Bestätigungsdokument für den Frachtführer selbst, aber auch für Absender und Empfänger. Ein CMR-Frachtbrief wird vom Absender in dreifacher Ausfertigung ausgestellt und sollte (nach Artikel 6 CMR) folgende Punkte enthalten:

  • Name und Anschrift des Absenders, des Frachtführers und des Empfängers
  • Ausstellungsdatum und -ort
  • Tag und Ort der Frachtgutübernahme und des Ablieferungsortes
  • Bezeichnung der Waren- und Verpackungsart
  • Menge oder Rohgewicht der Fracht
  • Anzahl, Zeichen und Nummer der Frachtstücke
  • Kosten für die Beförderung (z. B. Nebengebühren und Zölle)
  • Anweisung des Absenders
  • Anmerkung des Frachtführers
  • angehängte Dokumente
  • Statistiknummer
  • Kennzeichen und Nummer
  • Bestätigung der Bestimmungen dieses Übereinkommens

Wie füllt man einen CMR-Frachtbrief aus?

Beim Ausfüllen eines CMR-Frachtbriefs – auch CMR-Dokument – genannt, gibt es einige Punkte, die beachtet werden müssen. So ist der Absender beispielsweise der Auftraggeber und nicht automatisch der Abholort – gleiches gilt für den Empfänger. Die besonderen Anweisungen für den Frachtführer können beispielsweise Versicherungsangaben enthalten. Dieses Feld muss allerdings nicht zwingend ausgefüllt werden – ähnliches gilt für weitere am Transport beteiligte Frachtführer. Unter Anmerkungen des Frachtführers können zudem Mängel oder eine falsche Stückzahl der Ware vermerkt werden. Der Auftraggeber hat die Möglichkeit bei besonderen Vereinbarungen beispielsweise ein maximales Lieferdatum anzugeben. Dem CMR-Frachtbrief können außerdem weitere Dokumente – wie Rechnungen, Lieferscheine oder Zolldokumente – beigelegt werden.

Mit seiner Unterschrift haftet der Absender für die Angaben zu seiner Fracht. Unterschrift des Frachtführers und Empfängers quittieren die Lieferung. Ein zusätzlicher Stempel ist hierfür nicht zwingend vorgeschrieben. Eine Unterschrift ist in der Regel ausreichend.

Übrigens: Heute muss der Frachtbrief nicht mehr zwingend ausgestellt und mitgeführt werden – kann allerding vom Frachtführer nach § 408 HGB verlangt werden. Die CMR-Regelungen im Frachtvertrag sind aber auch ohne CMR-Frachtbrief gültig.

CMR-Pflichtversicherung: Wie muss ich mein Transportunternehmen absichern?

Eine Transportversicherung (auch Verkehrshaftungsversicherung, Frachtführerversicherung oder Güterschadenshaftpflichtversicherung genannt) ist Pflicht für Transportdienstleister, auf die folgende Punkte zutreffen:

  • bei vertraglicher Verpflichtung (z. B. nach der ADSp)
  • Frachtführer mit einem Frachtfahrzeug schwerer als 3,5 Tonnen
  • Spediteure, die eine Beförderung selbst durchführen

Für andere Transportdienstleister ist eine entsprechende Versicherung jedoch auch oft zwingend notwendig, da sie von Auftraggebern vorausgesetzt wird. Der Grund dafür: Im Schadensfall übernimmt eine Transportversicherung die Kosten für verunfallte und verlorene Waren oder Lieferverzögerungen. Diese müsste ein Auftraggeber ohne Versicherung selbst begleichen, wenn der unversicherte Frachtführer dafür nicht aufkommen kann.

Eine CMR-Transportversicherung klärt Schadensersatzansprüche durch die Übernahme der Kosten für diesen. Wehrt unbegründete Ansprüche gegen einen Transportdienstleister ab und kommt auch für Beseitigungs- oder Mehrkosten eines Schadens auf.

Welche Transportversicherung benötige ich?

Neben einer Bestätigung zur Erfüllung der CMR-Maßgaben für den internationalen Güterverkehr erkundigen sich die meisten potenziellen Kunden vorab darüber, welche Güter mit welcher Deckungssumme vom Transportdienstleister durch einen Versicherungsschutz abgesichert sind.

Hier kannst du die optimale Transportversicherung für dich und deine Fracht in wenigen Minuten berechnen. Sie erfüllt die Anforderungen an die Pflichtversicherung und die Vorgaben nach Art. 17 – 29 CMR.

Mit unserer Versicherung kannst du eine Grundhaftung von 40 SZR (Sonderziehungsrecht) nachweisen. Dieser Wert gibt Auskunft darüber, bis zu welchem Wert je Kilo deine Fracht versichert ist. In diesem Fall sind das etwa 50 Euro. Bitte beachte: Der SZR-Kurs wird täglich neu festgelegt. Der aktuelle Wert kann also von den hier gemachten Angaben abweichen.

Zudem kannst du eine gewichtsunabhängige haftungs- und konditionsauffüllende Transportversicherung in Höhe von 1.025 Euro zubuchen. Das heißt, dass du deinen Auftraggebern einen zusätzlichen Versicherungsschutz bieten kannst, der deine Fracht unabhängig von Größe und Gewicht absichert – also auch über einem Wert von 50 Euro pro Kilogramm.

    Inhaltsverzeichnis

  • Die Bedeutung von CMR für Transportunternehmen – einfach erklärt
  • Was versteht man unter CMR?
  • Was regeln die CMR-Vorgaben?
  • Für wen gelten die CMR-Vorgaben? 
  • Wie gehören CMR und CMR-Frachtbrief zusammen? 
  • Was ist ein CMR-Frachtbrief genau?
  • Wie füllt man einen CMR-Frachtbrief aus?
  • CMR-Pflichtversicherung: Wie muss ich mein Transportunternehmen absichern?
  • Welche Transportversicherung benötige ich?

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