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Krankenversicherung für Selbstständige – das solltest du wissen

Neben Gewerbeversicherungen wie einer Betriebshaftpflichtversicherung oder einem Rechtsschutz ist die private Absicherung für Selbstständige besonders wichtig. An erster Stelle steht in Deutschland die Krankenversicherung – sie ist hierzulande sogar eine Pflichtversicherung. Welche Krankenversicherung für Selbstständige sinnvoll ist, erklären wir in diesem Beitrag.

Welche Krankenversicherung benötigen Selbstständige?

Seit 2009 gilt für jeden Menschen, der in Deutschland seinen Wohnsitz hat, nach § 193 Absatz 3 Versicherungsvertragsgesetz (VVG) eine Krankenversicherungspflicht.

Im Gegensatz zu einer Festanstellung, bei der sich ein Unternehmen um die Krankenversicherung kümmert, müssen sich Selbstständige und Freelancer selbst um die Krankheitsvorsorge kümmern. Sie können dabei frei wählen, ob sie eine gesetzliche oder private Krankenversicherung abschließen möchten. Dabei macht es Sinn darauf zu achten, ob ein Krankentagegeld im Versicherungsschutz inbegriffen ist – d. h. eine Absicherung des Einkommens im Krankheitsfall.

Können Selbstständige freiwillig gesetzliche krankenversichert sein?

Selbstständige und Freiberufler sind zwar nicht dazu verpflichtet eine gesetzliche Krankenversicherung abzuschließen, können aber freiwillige Mitglieder einer solchen Krankenkasse sein oder eine private Absicherung wählen. Eine Ausnahme bilden hauptberuflich selbstständige Publizisten und Künstler. Sie sind durch die Künstlersozialkasse gesetzlich pflichtversichert. Gerade für Selbstständige mit einem geringen Einkommen ist eine gesetzliche Krankenversicherung oft sinnvoller.

In jedem Fall sollten Selbstständige ihre Krankenkasse zu einem möglichst frühen Zeitpunkt darüber informieren, dass sie diesen beruflichen Weg einschlagen. Da dies auch für die Berechnung der monatlichen Beiträge relevant ist. Zudem können freiwillig gesetzlich Versicherte zusätzlich Leistungen der privaten Krankenversicherung durch eine Krankenzusatzversicherung zubuchen.

Was ist eine Krankenzusatzversicherung?

Als Krankenzusatzversicherung wird ein Versicherungsschutz bezeichnet, durch den freiwillig gesetzlich Krankenversicherte einfach und günstig Zusatzleistungen zu ihrem gesetzlichen Versicherungsschutz hinzubuchen können. So werden Leistungen abgedeckt, die eigentlich nicht in der gesetzlichen, sondern nur in der privaten Krankenversicherung, enthalten sind. Dazu gehören je nach Versicherung zum Beispiel: ein Krankenhaustagegeld, die Behandlung durch den Chefarzt oder eine Zusatzversicherung für Zahnersatz. Ein weiterer Vorteil: Der Wechsel zur privaten Krankenversicherung ist nicht nötig. Durch diesen kann es später nämlich schwierig werden, wieder in eine gesetzliche Krankenversicherung aufgenommen zu werden.

Gesetzliche oder private Krankenversicherung – welche eignet sich besser für Selbstständige?

Welche Art von Krankenversicherung du wählen solltest, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Denn die gesetzliche und private Krankenversicherung unterscheiden sich nicht nur in den Leistungen, sondern auch darin, wie sich deren Beiträge berechnen. Die monatlichen Versicherungsgebühren für die gesetzliche Krankenversicherung errechnen sich immer auf Basis deines Einkommens – d. h. je mehr du durch deine Selbstständigkeit einnimmst, desto höher sind auch deine Beiträge für die Versicherung. Bei einer privaten Krankenversicherung ist das anders. Das kommt vor allem Selbstständigen zugute, die ein hohes Einkommen haben.

Sparen können bei der privaten Krankenversicherung zudem vor allem junge Gutverdiener ohne Vorerkrankungen, wenn diese überflüssige Versicherungsleistungen abwählen. Höhere Leistungen, Vorerkrankungen und ein höheres Alter bedeuten bei der privaten Krankenversicherung immer höhere Beiträge. Selbstständige, die ein stark schwankendes oder geringes monatliches Einkommen haben, sollten sich besser gesetzlich krankenversichern.

Können sich Selbstständige über ihre Partner versichern lassen? 

Unter gewissen Umständen ist es möglich, dass Selbstständige sich über Ehepartner oder Lebenspartner gesetzlich krankenversichern und so keine Beiträge bezahlen. Diese Art der Krankenversicherung wird auch als Familienversicherung bezeichnet. In Frage kommt sie jedoch nur für Selbstständige, die nicht mehr als 470 Euro im Monat verdienen und nicht hauptberufliche selbstständig tätig sind. Wenn du dich als Selbstständiger wiederum freiwillig gesetzlich versicherst, dann sind deine Familienmitglieder ohne einen eigenen Beruf kostenlos mitversichert.

Was passiert, wenn ich nicht krankenversichert bin?

Wer sich hierzulande nicht um eine Krankenversicherung kümmert, der muss mit Konsequenzen rechnen. Strafbar ist das Fehlen der Krankheitsvorsorge zwar nicht. Dennoch kann man bei der Behandlung im Krankenhaus oder beim Arzt nur noch mit einer grundlegenden Behandlung rechnen, wenn es sich um einen echten Notfall handelt. Beitragsschulden, die sich über den unversicherten Zeitraum angehäuft haben, können zudem auch später noch von der Krankenversicherung verlangt werden – oft sogar mit einem sogenannten Säumniszuschlag. Selbstständige, die unnötige Kosten und Gesundheitsrisiken vermeiden möchten, sollten sich deshalb schnellstmöglich um eine Krankenversicherung kümmern.

Wie viel kostet eine Krankenversicherung für Selbstständige?

Die Kosten einer Krankenversicherung für Selbstständige hängen zunächst von der Art der Versicherung ab. Die gesetzlichen Krankenkassenbeiträge sind immer abhängig vom Einkommen. Die Kosten für eine private Krankenversicherung sind dagegen einkommensunabhängig, berechnet sich allerdings nach Alter und Gesundheitszustand. Wir empfehlen dir die Preise für eine gesetzliche oder private Krankenversicherung mithilfe eines Experten im Gespräch zu vergleichen. So weißt du genau, welche Art der Gesundheitsvorsorge für dich am sinnvollsten ist.

Weitere wichtige Versicherungen für private Risiken

Neben der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung gibt es auch andere Versicherungen, die zur privaten Vorsorge beitragen und die genauso wichtig sind, wie eine Krankheitsvorsorge. Sie schützen dich beispielsweise, wenn du im Alter oder nach einem Unfall nicht mehr arbeiten kannst. Hier haben wir die wichtigsten zusammengefasst.

Altersvorsorge für Selbstständige

Es gibt verschiedene Arten der Altersvorsorge, die für Selbstständige sinnvoll sein können. Zunächst ist das die gesetzliche Rentenversicherung. Sie ist keine Pflichtversicherung für Selbstständige und dennoch für einige Freiberufler wie Handwerker, Künstler, Publizisten, Hebammen und Lehrer Pflicht. Auch andere selbstständig Tätige können sich allerdings auf Antrag in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Zudem besteht natürlich auch immer die Möglichkeit privat für das Alter vorzusorgen, um so den eigenen Lebensstandard weiterhin aufrecht zu erhalten. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten unterschiedlicher Anbieter – und auch hier lohnt sich ein Vergleich.

Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige

Für den Fall, dass es schon vor dem Rentenalter zu einer Krankheit oder einem Unfall kommt, durch den du deiner Tätigkeit nicht mehr nachkommen kannst, gibt es die Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie sichert den Lebensunterhalt, wenn man berufsunfähig wird. Dabei spielt es keine Rolle, wie es zum Unfall kam oder um welche Krankheit es sich handelt. Im Vergleich zu einer gesetzlichen Unfallversicherung greift die Berufsunfähigkeitsversicherung bereits, wenn du den zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr ausführen kannst. Eine Unfallversicherung zahlt erst, wenn du vollkommen erwerbsunfähig wirst.

Wir wissen, dass die Suche nach der richtigen Versicherung oft schwer sein kann. Selbstständigen, die private Risiken für sich und ihre Familie abdecket wissen möchten, raten wir sich Rat in einem persönlichen Gespräch mit einem Versicherungsexperten zu holen. Nur so kann man einen zuverlässigen Schutz für sich selbst und die eigene Familie gewährleisten.

    Inhaltsverzeichnis

  • Krankenversicherung für Selbstständige – das solltest du wissen
  • Welche Krankenversicherung benötigen Selbstständige?
  • Können Selbstständige freiwillig gesetzliche krankenversichert sein?
  • Gesetzliche oder private Krankenversicherung – welche eignet sich besser für Selbstständige?
  • Können sich Selbstständige über ihre Partner versichern lassen? 
  • Weitere wichtige Versicherungen für private Risiken
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